Was ist ein Inhalationsgerät (Inhalator)?
Ein Inhalationsgerät oder Düsenvernebler besteht aus:
- Vernebler
- Mundstück und oder Masken
- Schlauch
- Kompressor
Wie funktioniert ein Inhalationsgerät?
Der Kompressor erzeugt Druckluft, welche über einen Schlauch in den Vernebler geleitet wird, dabei zerstäubt der Vernebler die Inhalationslösung durch Druckluft mit Hilfe einer Düse in feine Aerosoltröpfchen. Man inhaliert über ein Mundstück oder eine Maske, die mit dem Vernebler verbunden ist.
Es gibt sogenannte kontinuierliche Vernebler, bei denen permanent Aerosol aus dem Mundstück strömt. Bei diesen Vernebler atmet der Patient über das Mundstück/die Maske ein- und aus, dadurch ist ein Absetzen des Verneblers zum Ausatmen nicht notwendig.
Bei getriggerten Verneblern, z.B. mit einer Unterbrechertaste oder einem T-Stück, kann der Patient den Aerosolstrom für die Ausatemphase unterbrechen, vor allem ist dies besonders bei teuren Medikamenten zu empfehlen.
Es gibt aber auch Vernebler, die ohne einen Kompressor arbeiten. Hier unterscheidet man im Wesentlichen zwei weitere Typen:
Ultraschallvernebler / Ultraschall Inhalationsgerät
Ein Ultraschallvernebler erzeugt das Aerosol nicht durch die Druckluft aus einem Kompressor, sondern durch einen sogenannten Schwingquarz (piezoelektrischer Effekt), der aus der Inhalationslösung feine Tröpfchen herauslöst. Es gibt dabei Einkammer- und Zweikammersysteme.
Bei einem Einkammersystem werden die hochfrequenten Schwingungen des Quarzes direkt auf das Medikament übertragen, wodurch sich feine Aerosolpartikel lösen. Diese werden passiv durch eine Luftströmung des Gerätes oder aktiv vom Patienten inhaliert. Eine Erhöhung der Piezo-Frequenz führt dabei zu einer Verkleinerung des Teilchenspektrums, so dass die feineren Tröpfchen tiefer in der Lunge inhaliert werden können.
Das sogenannte Zweikammersystem ist hygienisch wesentlich sicherer, denn die Schwingungen werden zunächst auf ein Transfermedium (meist destilliertes Wasser) in einer separaten Kammer übertragen. Dieses Medium überträgt dann die Schwingungen in die separate Sterilkammer mit dem Medikament. Dort erst wird das Aerosol optimal hygienisch erzeugt.
Der Vorteil der Ultraschallverneblung liegt im Vergleich zu Kompressor-Inhalationsgeräten im geräuscharmen Betrieb. Auch eine Langzeitverneblung bis zu 8 Std. ist kein Problem. Durch eine leichte Wärmeentwicklung ist der Ultraschallvernebler allerdings nicht für alle Medikamentengruppen (z.B. proteinhaltige Lösungen) geeignet.
Mesh Vernebler / Inhalationsgerät
Ein Mesh Vernebler, oder Membranvernebler besteht aus einem stromgebenden Basisgerät und einem Vernebler oder wird als handliches Kombigerät angeboten, bei dem der Vernebler bereits in das Basisgerät integriert ist.
Der Vernebler hat eine gewölbte Bodenplatte mit präzisionsgeformten Löchern im Inneren – ähnlich wie bei einem Sieb. Das Medikament „schwimmt“ auf der löchrigen Bodenplatte, welche durch die elektrischen Impulse des Basisgerätes in Schwingung versetzt wird. Durch diese Schwingungen des „Siebes“ wird das Medikament durch die Löcher der Bodenplatte hindurchgebracht. Dadurch entstehen feinde Tröpfchen, die dem Durchmesser der Löcher entsprechen – je nach Modell ca. 3 – 5 μm.
Die Mesh Inhalationsgeräte haben den Vorteil, dass sie sehr klein und leise sind und das Inhalat nicht erhitzt wird. Damit ist mobiles und diskretes Inhalieren überall möglich. Allerdings muss bei der Pflege des Mesh-System besondere Sorgfalt herrschen, damit die Membran durchlässig bleibt.
Wie kann ich ein Inhalationsgerät kaufen? Gibt es ein Inhalationsgerät auf Rezept?
- Inhalationsgerät auf Rezept: Ihr Arzt verschreibt Ihnen bei entsprechender Indikation ein Inhalationsgerät.
- Inhalationsgerät im Fachhandel: Sie können Ihr gewünschtes Inhalationsgerät in der Apotheke mit Angabe der PZN (Artikelnummer in Apotheken) direkt kaufen, auch ohne Rezept.
- Online Inhalationsgerät kaufen: Verschiedene Anbieter verkaufen Inhalatoren direkt über Online-Shops.
Gut zu wissen!
Der Wert MMAD zeigt an, wie fein das Medikament vernebelt wird.
Wenn dieser Wert zwischen 2 – 3 µm liegt, kann das Aerosol bei Babys und Kleinkindern die unteren Atemwege ideal erreichen.